Der Verlag Breitenseher Publisher hat eine Buch-Serie über muskuloskelettale MRT-Bildgebung herausgegeben, in welcher sich jeder Band einer bestimmten Körperregion widmet. Ich kenne bereits andere Bände dieser Serie und schätze sie sehr. Mit Hilfe des heute vorgestellten Buchbandes, das die Bildgebung des oberen Sprunggelenkes (OSG) und des Fußes thematisiert, erwirbt der Leser das nötige Hintergrundwissen, um die MRT-Bilder nach aktuellem Stand der Wissenschaft zu analysieren, zu verstehen und einzuordnen. Erfahrenen Ärzten dient das Buch auch als Nachschlagewerk, insbesondere für komplexe anatomische Verhältnisse oder seltenere Erkrankungen.

Dieses Buch spricht – genau wie die anderen Bände – eine breite Lesergruppe an; hier seien insbesondere Fachärzte und Ärzte in der Weiterbildung in der Radiologie, Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin genannt.

Inhaltlich deckt das Buch auf 360 Seiten und mit 21 Kapiteln sämtliche aktuell bekannten Krankheitsbilder des OSG / Fußes ab. Unter anderem enthält es auch ein relativ großes Kapitel über spezifische Erkrankungen im Kindesalter, was für mich im Arbeitsalltag in einer Praxis auch sehr relevant ist.

Kapitel 1 und 2 beinhalten die technischen Aspekte / Sequenzwahl bei der Durchführung der MRT und der MR-Arthrographie, sowie eine Übersicht über die allgemeine MR-Anatomie und Normvarianten. Die nachfolgenden 7 Kapitel thematisieren jeweils die spezielle Anatomie, Biomechanik, Pathophysiologie und Pathologie von Bändern und Sehnen, wobei jedem anatomischen Komplex ein einzelnes Kapitel gewidmet ist, d. h. einzelne Kapitel über die Bänder (laterales und mediales Kollateralband, Syndesmose, Spring-/Lisfranc-Ligament-Komplex) und über die Sehnen (Peronaeus-, Flexoren- und Extensorensehnen). Die nachfolgenden Kapitel behandeln unterschiedliche Krankheitsentitäten (chondrale und osteochondrale Läsionen, Tarsaltunnel- und Nerven-Entrapment-Syndrome, Pathologien der Achillessehne, Impingement-Syndrome, Morton-Neurom, Plantarfasziitis, Stress-induzierte Verletzungen und Entzündungen und Inflammation). Die letzten Kapitel beschäftigen sich mit Befunden nach stattgehabter Operation, bei Kindern, mit sonstigen Erkrankungen des Mittel- und Vorfußes und mit Stress- und überlastungsinduzierten Verletzungen. Abschließend werden Vorschläge für Scan-Protokolle des OSG und Fußes mit den eingezeichneten Planungssequenzen für die Schichtplanung abgedruckt.

Für das Buch „MRI Foot & Ankle“ wurde die gleiche Formatierung verwendet wie für die anderen Bände der Serie, was es dem Leser erheblich vereinfacht, sich zurecht zu finden. Überschriften sind farbig hervorgehoben. Außerdem ist es – wie die anderen Bände – in angenehm großem Format in Hardcover gebunden und in leicht verständlicher englischer Sprache geschrieben. Eine große Auswahl an Abbildungen in hoher Qualität ist bei Radiologie-Lehrwerken besonders wichtig. Diese Erwartung wird voll erfüllt: das Buch enthält über 1000 MRT-, Sonographie- und Röntgenbilder, sowie zahlreiche farbige Abbildungen, anatomische Zeichnungen und korrespondierende Arthroskopie-Fotos. Ich persönlich profitiere dabei besonders von der detailtreuen und dennoch übersichtlichen Darstellung der komplexen anatomischen Strukturen des OSG / Fußes. Die Anatomie wird zunächst – partiell auch in mehreren Schnittebenen – in Schemazeichnungen aufgezeigt. Anschließend wird vermittelt, wie die gesuchte Struktur im MRT-Bild in verschiedenen Schichtführungen aufgefunden werden kann, illustriert durch markierte / beschriftete MRT-Bilder, bevor Fallbeispiele pathologischer Veränderungen mit ihren Differentialdiagnosen folgen. Gerade beim OSG ist die richtige anatomische Zuordnung für Anfänger in der Befundung sehr schwierig, und dieses Buch schafft es wie kein anderes, dieses Wissen zu vermitteln. Ebenso möchte ich besonders den Bezug zur Sportmedizin hervorheben, der bei den entsprechenden Pathologien zur Sportart, Patientengruppe oder Bewegung hergestellt wird.

Fazit: Didaktisch und inhaltlich sehr gut gelungenes Lehrwerk mit sehr vielen, qualitativ hochwertigen Abbildungen, dessen Lektüre ich uneingeschränkt allen Ärzten jedes Weiterbildungsstandes empfehle, die sich mit muskuloskelettalen Erkrankungen beschäftigen. Der Preis ist angemessen.

Dr. Katharina Schlumpberger
Fachärztin für Radiologie, Karlsruhe

Mit Verletzungen des Sprunggelenkes ist der Unfallchirurg und Sportorthopäde täglich konfrontiert. Häufig ist erst nach einer MRI Untersuchung eine exakte Diagnosestellung möglich und kann das Verletzungsausmaß evaluiert werden. Die Fragestellungen sind dabei oft sehr komplex und betreffen auch Entitäten, die in der täglichen Praxis kaum vorkommen. Dazu ist das Buch MRI Foot & Ankle von Josef Kramer, Apostolos Karantanas ideal geeignet. Es ist gut strukturiert. Mit den im Buch angeführten Bildern.

Dr. Gerhard Oberthaler
Facharzt für Unfallchirurgie, Sportarzt
Schallmooser Hauptstr. 51
5020 Salzburg